wenn Professor/innen vortragen...

Gestern und heute war ich Gast bei einer Tagung des "Bundesministeriums für Bildung und Forschung" zu dem Thema "Weiterbildung im Dialog-Potenziale nutzen, Perspektiven schaffen".

Die Versanstaltung war von sehr vielen Fachvorträgen geprägt, vornehmlich von renomierten Professorinnen und Professoren der Universitäten Berlin, München und Hamburg.

Für die werten Leser/innen meines Blogs möchte ich die Erkenntnisse der beiden Tage sehr kurz zusammenfassen:

  • wir haben auf dem deutschen Arbeitsmarkt eine Welt der "Zertifikatisierung" aufgebaut
  • Bildungsungewohnte sollten wenn möglich am Arbeitsplatz direkt qualifiziert werden
  • mit "lautem Denken" kann man seine metakognitiven Fähigkeiten entwickeln
  • Lassen sich persönliche Ressourcen wirklich über Checklisten erschließen?
  • Berufsberatung dämpft zumeist Erwartungen, statt sie zu fördern
  • Lüge ist keine Anerkennung (also nicht in Lob-Phrasen mit Kunden sprechen)
  • Mit dem Wissen wächst der Zweifel
  • im Alter kompensiert der Zugewinn an Erfahrung den Verlust an Wissen
  • das gewohnte "formale Lernen" tritt immer mehr hinter das "Erfahrungslernen" zurück ("Theories in use")

Viel wichtiger aber vielleicht folgende Erkenntnisse:

  • ProfessorInnen können nicht Powerpoint (teilweise ganze Aufsätze auf einer Seite, oder noch besser: "Das was ich in der Grafik meine ist der gelbe Punkt dort oben")
  • ProfessorInnen können nicht reden, ohne über Zahlen und Studien zu reden.
  • ProfessorInnen können nur schwerlich das Extrakt ihrer Erkenntnis verbalisieren.
  • ProfessorInnen können keine Zeiten im Vortrag einhalten, beißen sich an der ersten Folie fest und müssen dann in den letzten Minuten 38 andere Folien überspringen.

 

Aber: Catering, Raum und Gespräche waren super!